Valley of Fire - Arches, Fire-Wave und Wetter-Extreme
Die letzten Jahre sind wir über Las Vegas geflogen und wollten das Valley of Fire als krönenden Abschluss besuchen.
Nur war es Mitte Juni immer viel zu heiß für größere Wanderungen.
Und so haben wir uns zweimal mit dem Abfahren der wirklich sehenswerten Panoramastraße begnügt.
Auch am 14.05.2012 macht das Valley of Fire seinem Namen alle Ehre und wartet mit feurigen 36 ° C (96,8 ° F) auf.
Gegen 19 Uhr zeigt das Thermometer immer noch 33,8 ° C (92,8 ° F) und sinkt um 20 Uhr nur auf 30,9 ° C (87,6 ° F) ab.
Erst dann sorgt eine leichte Brise für etwas Abkühlung.
Wir ergattern gegen 16:30 Uhr einen der traumhaft gelegenen Campingplätze.
Das Visitor Center hat bereits geschlossen.
Aber Manfred hat unsere Route durchs Feurige Tal daheim schon minutiös geplant -
incl. GPS-Daten für die geplanten Wanderungen ins Hinterland.
Wir sind spät dran - aber der Umweg hat sich gelohnt
Übrigens sind wir so spät dran, weil wir noch in einem Sportgeschäft in Henderson vorbei schauen müssen,
das unser heiß begehrtes Go Pro Mountcup für uns zurück gelegt hat.
Ich hatte einige Tage vorher in Monterey am Abend ca. eine Stunde lang sämtliche Sportartikelläden an der Westküste
und anschließend in Las Vegas angerufen, weil das Teil in San Francisco überall ausverkauft war.
Anschließend schauen wir noch im Las Vegas Outlet Center vorbei und erwerben zwei pfiffige T-Shirts
der Just-Do-It-Marke. Auf dem Shirt von Manfred steht "Running sucks".
Bei den Temperaturen macht Laufen echt keinen Spaß. Das passt also.
Auf meinem steht "As long as you sweat you're still alive". Das passt noch besser.
Bei den Temperaturen schwitzen wir gewaltig - und können uns damit quick-lebendig fühlen.
Die Wolken lösen sich bis zum Abend vollständig auf und wir können - genau wie im Joshua Tree Nationalpark -
einen beeindruckenden Sternenhimmel bewundern - und das bei 30 ° C (86 ° F).
Das Thermometer sinkt in der Nacht nicht unter 25 ° C (77 ° F) ab und zeigt um 5 Uhr morgens schon wieder
über 27 °C (80,6 ° F) an.
Bienen-Alarm
Genau wie im Joshua Tree Nationalpark schwirren auch hier afrikanische Killerbienen um die blühenden
Büsche am Campingplatz.
Und weil es im Valley of Fire Wasserstellen gibt, versammeln sie sich natürlich auch unter dem Wasserhahn.
Aber bei den Temperaturen ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Wasser, das beim Zapfen daneben geht,
verdunstet ist. Das Risiko, beim Wasserholen gestochen zu werden, ist also kalkulierbar.
Am Spiegel über dem Waschbecken fordert ein Schild auf, Beehives umgehend im Visitor Center zu melden.
Hoffentlich kommt da keiner auf dumme Gedanken.
Die "Bienenstöcke" gehören zu den bekanntesten Formationen im Valley of Fire und liegen direkt neben
der Panoramastraße. Die Ranger und Volunteers im Visitor Center würden diesen Scherz vermutlich nicht
besonders witzig finden.
Arches und makrobiotische Krusten
Bei unseren letzten Besuchen sind wir Hitze-bedingt kaum aus dem Auto ausgestiegen.
Diesmal wollen wir das Valley of Fire endlich richtig erkunden.
Der Elefant ist sicher der mit Abstand spektakulärste und auch originellste Arch im Valley of Fire.
Aber es gibt noch eine Menge andere. Viele stehen direkt neben der Straße.
Die meisten liegen im Hinterland, viele von ihnen gleich beim östlichen Parkeingang auf der gegenüberliegenden Seite.
Ein gut ausgetretener Trampelpfad führt uns zunächst in die falsche Richtung.
Das GPS bringt uns wieder auf den richtigen Weg.
Wir achten darauf, keine Pflanzen und makrobiotische Krusten zu zertreten.
Die sind extrem empfindlich und die Voraussetzung, dass in dieser kargen und trockenen Gegend Pflanzen wachsen
können. Ein einziger Fußtritt kann die lebensnotwendige Kruste auf bis zu zehn Jahre zerstören.
Also ist es vielleicht ganz gut, wenn hier kaum jemand hin kommt.
Das Valley of Fire hat auch ohne Abstecher ins Hinterland sehr viel zu bieten.
Rundfahrt durch das Valley of Fire
Wanderung zur Fire Wave
Der Weg zur Fire Wave ist am Anfang gut markiert.
Der sandige Pfad führt um Pflanzen und makrobiotische Krusten herum und verhindert Flurschäden durch Wanderer.
Auf halber Strecke geht es links sandig weiter.
Steine auf dem Boden sollen signalisieren, dass dieser Weg nicht zur Fire Wave führt.
Später ist der Trail durch Cairns markiert.
In der Ferne sehen wir ein Paar in unserem Alter und denken "Das könnten wir sein".
Lange Hosen, lange Hemden, Wanderschuhe, Hüte und genug zu trinken dabei.
So sehen wir also für andere Wanderer aus. Interessant.
Auf der anderen Seite sehen wir ein typisches amerikanisches junges Paar:
Kurze Hosen, kurze Ärmel, Turnschuhe und kaum was zu trinken dabei.
So kennen wir das von unseren vielen Wanderungen - auch in den großen Nationalparks wie Grand Canyon oder Zion.
Der Weg ist technisch nicht schwierig, aber in diesem Gelände ist man mit Bergschuhen eindeutig besser bedient.
Die Beschaffenheit des Trails und die Umgebung erinnern uns an die Coyote Buttes South und den Yellow Rock -
und auch ein wenig an den Weg zu DER Wave, mit der die Fire Wave leider nicht mithalten kann.
Dafür gibt es hier keine Beschränkung auf 20 Personen am Tag und keine Lotterie mit zig enttäuschten Verlierern.
Und die Fire Wave liegt in einem gut erschlossenen State Park mit einer gut ausgebauten Panoramastraße.
Um 11 Uhr herrscht natürlich nicht das optimale Licht. Das wäre am Abend.
Nur müssten wir uns dann mit der Taschenlampe den Rückweg durchs Gelände erfunzeln.
Und dazu haben wir keine rechte Lust.
Außerdem herrscht am Abend natürlich auch das beste Licht für die vielen anderen hoch spektakulären
Gebiete im Valley of Fire - auch die direkt neben der Straße.
Wie gesagt: Das Valley of Fire hat auch ohne Abstecher ins Hinterland sehr viel zu bieten.
Aber wir sehen die Wanderung zur Fire Wave als gute Einstimmung auf die geplante Wanderung
zu den Coyote Buttes South.
Stürmische Böen statt angenehmer Brise
Als wir auf den Campingplatz zurück kommen, hat sich des laue Lüftchen vom Vortag zu einem
strammen Wind mit stürmischen Böen entwickelt.
Unsere Küchenrolle kommt uns schon entgegen geflattert – ein paar Meter sind schon abgerollt.
Ich kriege sie noch zu fassen, rolle sie wieder auf und verstaue sie an einem Wind-geschützten Platz.
Das hatten wir doch alles schon mal – bei unserem letzten USA-Trip 2010.
Leider sollte das nicht die letzte stürmische Episode an diesem Tag bleiben.
Nach einer kleinen Stärkung und einer kleinen Erholungspause machen wir uns auf den Weg
zu unserem nächsten Geheimtipp. Da geht es dann so richtig stürmisch zu.