Wahrheit über Klapperschlangen - Dia-Faszination-Natur-USA

Elisabeth mit Laptop am Grand Canyon
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Klapperschlangen
Wir haben bis 2012 auf unseren vielen Reisen durch den Südwesten der USA eine einzige Begegnung mit einer Klapperschlange, am frühen Morgen auf einer Wanderung im Joshua Tree Nationalpark – und die verlief absolut harmlos (Bild oben links). Auch die weiteren Begegnung 2012 im Joshua Tree Nationalpark und einige Tage später am Abend und auf dem Weg zu Toroweap (Bild oben rechts) verlaufen ohne Zwischenfälle.
Das Märchen von der bösen Schlange
Bereits in der Bibel war die Schlange die Böse. Sie hat Adam und Eva dazu verführt, von der verbotenen Frucht zu essen. Also ist die Schlange daran schuld, dass die Menschen aus dem Paradies vertrieben wurden und nie wieder zurückkehren durften. Seit Adam und Eva hat sich an der Einstellung zu Schlangen nicht viel geändert. Klapperschlangen gehören in den USA wohl zu den am meisten diskriminierten Lebewesen. Sogar international anerkannte Tierschützer schrecken nicht davor zurück, Schauermärchen über Klapperschlangen-Attacken zu verbreiten, die sich bei genauer Betrachtung als völlig unrealistisch herausstellen. In Texas werden Klapperschlangen in organisierten Massenjagden mit Volksfestcharakter zu Tausenden erbarmungslos abgeschlachtet. Ein fragwürdiger Spaß für die ganze Familie.
Die Wahrheit über Klapperschlangen
Klapperschlange regulieren die Populationen von Nagetieren und spielen eine wichtige Rolle beim Erhalt des biologischen Gleichgewichts. Klapperschlangen können sogar Menschenleben retten, weil ihr Gift in der Krebsforschung verwendet wird.
Klapperschlangen gehen dem Menschen aus dem Weg  

Viele Menschen haben Angst, auf einer Wanderung einer  Klapperschlange zu begegnen. Wild lebende Tiere gehen dem Menschen aus dem Weg, wenn sie können. Auch Klapperschlangen scheuen Begegnungen mit Menschen. Wir hatten auf unseren zahlreichen Wanderungen in der amerikanischen Wildnis bisher vier Begegnungen mit lebenden Klapperschlangen. Die erste Schlange sonnte sich am frühen Morgen friedlich auf einem Wanderweg im Joshua Tree Nationalpark und rührte sich nicht vom Fleck. Erst als wir ihr zu nahe kamen, setzte sie sich in Bewegung – und zwar fluchtartig in den nächsten Busch. Erst dort, als sie sich sicher fühlte, fing sie bedrohlich zu rasseln an.

Bei einer weiteren Begegnungen im Jahr 2012 sonnte sich eine Klapperschlange in den Abendstunden auf einem etwas abgelenene Weg im Joshua Tree Nationalpark. Auch sie flüchtete sich ins Gebüsch. Einige Tage später sichteten wir auf dem Weg zu Toroweap eine weitere Klappeschlange, die sich ebenfalls versteckte und keine Anstalten machte, uns anzugreifen. Dieses Verhalten ist absolut typisch. Ein Zuschauer in einer unserer Shows teilte uns mit, dass sich eine Schlange vor ihm aufgerichtet hat, aber auch sie flüchtete wenig später, obwohl er sich ruhig verhielt.Die Geschichten über hinterlistige Klapperschlangen, die aus dem Hinterhalt friedliche Wanderer angreifen, gehören ins Lexikon der populären Irrtümer – auch wenn solche Märchen sogar von weltberühmten Tierschützern verbreitet werden.

Klapperschlangen greifen nur zur Selbstverteidigung ein
Klapperschlangen haben nur beschränkte Giftvorräte und gehen deshalb sparsam mit ihrem Gift um. Sie brauchen ihr Gift für das Töten ihrer Beute und zur Verteidigung gegen Feinde – dazu gehört auch der Mensch. Den Menschen greifen sie nur aus einem Grund an – zur Selbstverteidigung. Als Beute kommt der Mensch nicht in Frage, sogar ein Kleinkind ist für eine Klapperschlange viel zu groß. Klapperschlangen ernähren sich von Nagetieren und sehr kleinen Säugetieren. Eine Klapperschlange wird in der Regel maximal einen Meter lang und verschluckt ihre Beute in einem Stück. Die Giftzähne sind nicht zum Zerkleinern der Nahrung geeignet.
Klapperschlangen warnen den Menschen
Klapperschlangen warnen ihre Feinde, ehe sie zum Angriff übergehen. Rasseln und die aufgerichtete Drohposition bedeuten:„Du bist in mein Revier eingedrungen. Bitte verschwinde!“
Richtiges Verhalten bei einer Begegnung mit Klapperschlangen
Wenn Sie ein Rasseln hören oder sich eine Klapperschlange in Drohposition vor Ihnen aufrichtet: Bleiben Sie ruhig stehen. Normalerweise verschwindet die Schlange von selbst. Bewegen Sie sich nicht – Schlangen reagieren auf Bewegung. Greifen Sie das Tier auf keinen Fall an! Mehr als die Hälfte aller Opfer von Schlangenbissen gibt zu, dass sie versucht haben, die Schlange zu verjagen oder zu töten. Die Dunkelziffer der selbstverschuldeten Schlangenbisse liegt sicher weit höher. Wenn die Schlange angreift, heben Sie einen Fuß hoch. Mit hoher Wahrscheinlichkeit beißt sie sich in Ihrem Schuh fest. Wenn Sie feste Schuhe tragen – und das sollten Sie in der Wildnis immer – hat mit Sicherheit die Schlange das Nachsehen.
Klapperschlangenbisse enden selten tödlich  

Wenn Sie tatsächlich gebissen wurden: Bewahren Sie die Ruhe! Viele Schlangenbisse sind „trocken“, d. h. die Schlange sondert kein Gift ab, denn mit ihrem Gift gehen Schlangen sehr sparsam um. Der Schocktod ist nicht zu unterschätzen. Häufig sterben Opfer von Schlangenbissen nicht am Gift, sondern vor Angst. Ärzte und Krankenhäuser in den USA haben ein Gegengift gegen Klapperschlangengift parat. Hierbei ist wichtig, dass sie das richtige Gegengift erhalten. Sehen Sie sich die Schlange genau an oder machen Sie am besten ein Foto, das Sie im Notfall dem behandelnden Arzt zeigen können. Wenn Sie rechtzeitig in ärztliche  Behandlung kommen, haben Sie gute Chancen, einen Schlangenbiss zu überleben. Allerdings tragen viele Bissopfer bleibende Gewebeschädend davon und es ist  auch wichtig Deshalb ist auf jeden Fall immer Vorsicht geboten!

Für uns waren die Begegnungen mit Klapperschlangen immer wieder ein einmalige Erlebnisse, die wir bei unseren vielen Tiererlebnissen nicht missen möchten.

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