Fahrt von San Francisco nach Winnemucca, Nevada
Die Zeiten, als wir mal locker neun Stunden am Stück gefahren sind, sind schon lange vorbei. Im Mai 1995 sind wir vor dem schlechten Wetter am Grand Canyon mit einsetzendem Schneesturm ins sonnige Südarizona geflüchtet und haben im Chiricahua National Monument unsere Vorliebe für weniger bekannte Naturwunder entwickelt. Genau diese Vorliebe hat uns 2007 auch in den Fantasy Canyon im äußersten Norden Utahs geführt. Weil das auch zu weit zum Fahren war, haben wir einen Zwischenstopp eingelegt in Winnemucca, Nevada. Genau das machen wir auch am 18.06.2919 wieder.
Erfreulicherweise lichtet sich der Nebel bereits kurz hinter San Francisco. Nachdem wir den Großraum San Francisco hinter uns gelassen haben, lichtet sich auch der Verkehr und wir kommen zügig voran. Das Thermometer klettert bei strahlend blauem Himmel auf 32° C (89,6° F). Die I-80 führt uns durch faszinierende Landschaften mit schneebedeckten Bergen. Am 2.130 m (7.000 ft.) hohen Donner-Pass sinkt das Thermometer auf 21° C (69,8° F), steigt aber bald wieder auf 31° C (87,8° F) an.
Bei Burgerking ist Fastfood Programm
Gegen Mittag verlassen wir Kalifornien und legen kurz vor Reno eine kurze Mittagspause bei Burgerking ein. Neben der Eingangstür entdecke ich ein interessantes Schild: „No loitering please. Limit 30 minutes while consuming food. Your cooperation is apreciated“. „Kein Herumlungern bitte: Limit 30 Minuten für Nahrungsaufnahme. Danke für Ihr Verständnis.“
Hier ist Fastfood Programm – frei nach der Devise „Friss Vogel – oder geh!“
Hier ist Fastfood Programm – frei nach der Devise „Friss Vogel – oder geh!“
Wir sind es schon gewöhnt, dass man in Lokalen, in denen man nicht im Voraus zahlt, die Rechnung schon serviert bekommt, wenn man erst halb aufgegessen hat. Aber ein Zeitlimit im Schnellrestaurant ist uns neu.
Aber das Ambiente bei Burgerking und Co. lädt ohnehin nicht unbedingt zum Verweilen ein. Und so schaffen wir unsere Mahlzeit in der vorgegeben Zeit. Damit wir keinen Ärger mit dem Management bekommen, verzichte ich auf ein Foto des Schildes.
Fahrt von Reno nach Winnemucca, Nevada
Kurz nach Mittag lassen wir den Großraum Reno mit seinen Casinos hinter uns und fahren durch weitgehend unbesiedeltes Gebiet. Die Landschaft ist nicht so spektakulär wie am Vormittag, aber trotzdem nicht eintönig. Die Highlights der Fahrt sind ein Haus, das auf der anderen Fahrbahn in Gegenrichtung vorbei fährt und ein Kojote, der auf unserer Seite über die Straße läuft. Das Haus auf der Straße gehört in den USA schon fast dazu. Mit Tiererlebnissen hatten wir heute jedoch nicht gerechnet.
Kurz nach 15 Uhr erreichen wir nach sieben Stunden und ca. 600 km (380 Meilen) unser Etappenziel, das ziemlich genau auf halber Strecke zwischen San Francisco und Salt Lake City liegt. Die Größe der Hotelzimmer ist indirekt proportional zur Größe der Stadt und der Anzahl touristischer Attraktionen.Winnemucca, Nevada hat 8.000 Einwohner und keine nennenswerten Attraktionen. Und so können wir uns in einem eher unscheinbaren Motel über ein 25 m²-Zimmer (82 ft.²) mit Tisch, zwei bequemen Sesseln und sogar einem Bürostuhl freuen. Hier lässt es sich aushalten. Da macht es auch nichts, wenn man schon um 15 Uhr ankommt. Nach der langen Fahrt können wir eine längere Pause gut brauchen und es gibt auch wieder einiges zu schreiben über unsere Reise durchs Land der unbegrenzten (Un-)Möglichkeiten.