Great Basin - Einzigartige Vegetation in alpiner Landschaft
Zu den ungewöhnlichsten Parks im Südwesten der USA gehört der Great Basin Nationalpark in Nevada. Der alpine Park liegt ca. 450 km (280 Meilen) nordöstlich von Las Vegas und bietet neben alpinen Landschaften und außergewöhnlichen Bäumen auch die spektakulärsten Tropfsteinhöhlen, die wir kennen.
Wir starten am 6. Juni 2012 in Kanab. Der extrem einsame Highway zieht sich schnurgerade durch meistens öde Landschaften. Einmal fegt ein großer Minitornado über die ausgetrocknete Landschaft. Vor den dichten Wolken kommt das aber nicht rüber und wir lassen das Fotografieren bleiben.
Einige Präriehunde stehen neben der Straße, sind aber leider zu weit weg für vernünftige Fotos. Die fünf Geier auf dem Zaun nicht. Einer fliegt weg, als wir anhalten. Die anderen können wir vom Auto aus fotografieren. Schließlich wird das Wetter besser. Die Wolken werden weniger und die Sonne kommt wieder raus. Das lässt hoffen. Gegen Ende unserer Fahrt kommen im Hintergrund einige Berge in Sicht.
Baker, Utah - das Tor zum Great Basin NP - ist nicht gerade eine Boomtown. Der eher trostlose Ort bietet aber alles, was man braucht: Motels, Restaurant, Tankstelle, Supermarkt und auch ein Postamt.
Bei kühlen 8° C (46,4 ° F) genießen wir auf der Rest Area im Nationalpark unser vorletztes Picknick in diesem Urlaub und den Wald um uns herum. Das erinnert ein wenig an unsere bayerische Heimat und ist eine gute Einstimmung auf die Heimreise.
Atemberaubende Wanderung auf über 3.000 Höhenmetern (9.843 ft.)
Für die Lehman Caves haben wir leider keine Zeit mehr. Stattdessen beschränken wir uns auf die beliebte Wanderung zu den Bristlecone Pines. Der Ranger im Visitor Center freut sich sichtlich über unsere Pläne. Man kann diese Wanderung auch mit dem Glacier View kombinieren, der schöne Ausblicke auf die alpine Landschaft bietet.
Der Gletscher ist eher ein trauriger Schneerest im Vergleich zu "richtigen" Gletschern wie auf der Zugspitze oder in Neuseeland und Alaska. Dafür ist die Wanderung zur Bristlecone Cove wirklich atemberaubend. Der Trailhead liegt auf 2.990 m (9.810 ft.) - das ist höher als die Zugspitze. Uns bleibt erst mal die Luft weg. Natürlich sind wir nicht an diese Höhe angepasst. Nach ein paar Minuten in der dünnen Luft sind wir ziemlich außer Atem. Jeder Schritt fällt schwer.
Irgendwann haben wir uns akklimatisiert und die 6-9 ° C (42,8-48,8 ° F) kommen uns auch nicht mehr so kalt vor. Zum Glück müssen wir nur 160 Höhenmeter (525 ft.) überwinden. Wir brauchen für die 5 km (ca. 3 Meilen) lange Wanderung volle zwei Stunden - natürlich mit vielen Fotostopps. Der Fernblick erinnert ein wenig an den Bayerischen Wald. Die Ausblicke auf den fast 4.000 m (12.124 ft.) hohen Wheeler Peak gibt es da aber nicht.
Der älteste Baum der Welt
Und natürlich auch keine Bristlecone Pines. Einige sind über 3.000 Jahre alt. Andere sind bereits über 1.000 Jahre abgestorben und stehen immer noch und sehen gut aus. Das ist echt beeindruckend. Die älteste Kiefer fiel im stolzen Alter von 4.844 Jahren dem übertriebenen Forschungsdrang eines Wissenschaftlers zum Opfer. Er sägte dieses Wunderwerk der Natur 1960 einfach um, um sein Alter zu bestimmen. Dieser Baum war das älteste individuelle Lebewesen, das jemals auf unserem Planeten registriert wurde. Dieser Vorfall war einer der Auslöser für die Gründung des Nationalparks. Es sind nur wenige Leute unterwegs - die meisten sind älter als wir.
Auf dem Rückweg sitzen bei der Abzweigung zum Teresa Lake fünf junge Leute und begrüßen uns mit "Howdie!"
Malerische Gebirgsseen
Der malerische Teresa Lake liegt auf 10.200 Fuß (ca. 3.000 m). Wir könnten hier auf dem Lakes Trail weiter wandern - weitere 4,5 km (ca. 3 Meilen) zu einem weiteren malerischen Gebirgssee. Aber in der dünnen Höhenluft muss das heute nicht mehr unbedingt sein. Wir haben auch noch zwei Stunden Fahrt bis Ely vor uns. Außerdem sind wir in ein paar Tagen wieder daheim im grünen Bayern mit seinen Wäldern und Seen.
Auch auf der Rückfahrt ist tierisch was los
Auf der Rückfahrt vom Great Basin Nationalpark stehen sechs Truthähne im Gras neben der Straße. Genau wie bei den fünf Geiern auf der Herfahrt bleiben wir im Auto, um die Tiere nicht zu verjagen. Und weil die auf meiner Seite sind, darf ich zur Abwechslung mal ein paar Teleaufnahmen machen. Normal übernimmt das Manfred.
Das Nevada-Hotel in Ely - Biker- und Schlangen-freundlich
Im Restaurant im Biker-freundlichen Nevada Hotel in Ely können wir beim Warten auf die Platzanweiserin noch mehrere Western Diamond Klapperschlangen bewundern. Natürlich nicht in freier Wildbahn, sondern ausgestopft in einer Vitrine. Ein kleines Exemplar schlängelt sich um kleinen Stiefel. An der Rassel der größten Schlange zählen wir 15 Abschnitte. Dagegen wirkt unser Prachtexemplar im Joshua Tree Nationalpark mit seinen neun Abschnitten beinahe klein. Dafür war die in ihrem natürlichen Lebensraum und noch am Leben.