Sonora Dessert Museum - Dia-Faszination-Natur-USA

Elisabeth mit Laptop am Grand Canyon
Direkt zum Seiteninhalt
Sonora Desert Museum –
Menschenmassen, Raubvögel und ein Puma
Als wir am Montag, 24. November 2014 gegen 13:30 Uhr am Sonora Desert Museum ankommen, trauen wir unseren Augen nicht. Der riesige Parkplatz ist gut gefüllt und an die Schlange an der Kasse ziemlich lang. Auf so einen Andrang sind wir nach den relativ überschaubaren Besuchermengen in den gelegenen Old Tucson Filmstudios nicht gefasst.
Die Raubvögel-Flugshow um 14 Uhr ist am anderen Ende des Geländes. Aber die freundliche Volunteer am Einlass versichert uns, dass das nur fünf Gehminuten vom Eingang entfernt ist. Es ist alles sehr gut ausgeschildert und wir müssen nur den Menschenmassen nachlaufen, die natürlich alle Richtung Raptor-Flight-Show eilen. Kurz vor Einlass stehen gefühlt 1.000 Besucher an, natürlich auch wieder viele Familien mit Kindern.
Das Sonora Desert Museum ist eine gelungene Kombination aus botanischem Garten und Tierfreigehege und damit eine Attraktion für die ganze Familie. Im Winter macht die Botanik natürlich nicht ganz so viel her, weil nichts mehr blüht. Aber wegen der Kakteen sind wir auch nicht da. Da bevorzugen wir eher das Organ Pipe Cactus NM in Südarizona.

Raubvogel-Flugshow in Deutschland

Wir waren schon mehrmals bei der Flugvorführung auf dem Falkenhof im bayerischen Riedenburg. Dort sitzen die Zuschauer im Kreis um eine große freie Fläche herum, in der die Falkner die Tiere mit Futter anlocken. Die Vögel kommen aus allen Richtungen und fliegen teilweise mit sehr wenig Abstand über die Köpfe der ahnungslosen Zuschauer hinweg. Außerdem kann man zahlreiche Raubvögel aus der ganzen Welt bis kurz vor der Vorführung aus nächster Nähe bestaunen, u. a. einen amerikanischen Weißkopfseeadler, den wir erfreulicherweise im Nordwesten der USA und in Alaska auch schon mehrfach in freier Natur beobachten konnten.
Raubvogel-Flugshow im Sonora Desert Museum
Im Sonora Desert Museum stellen sich die Zuschauer in einem eingezäunten Areal in mehreren Reihen neben- und hintereinander auf. Immerhin stehen wir ganz vorne. Ich meine scherzhaft: „Die Vögel setzen sich jetzt dann genau auf den Kaktus da drüben!" Tatsächlich stellt sich kurz darauf ein Falkner neben die besagte Pflanze und lockt die Stars der Flugvorführung mit Futter an, genau wie drei Kollegen an anderen Stellen, so dass alle Zuschauer einen guten Blick auf die Tiere erhalten können.
Anders als im bayerischen Riedenburg werden nur einheimische Arten vorgestellt, u. a. die einzige Raubvogelart, die in Familienverbund lebt und der schnellste Vogel der Welt. Der Speedy Gonzales unter den Raubvögeln erreicht Geschwindigkeiten von 40-60 mph (64-96 km/h), stößt mit über 200 mph (320 km/h) auf seine Beute herab und kann plötzlich die Richtung ändern. Das ist wirklich beeindruckend, aber nicht unbedingt Fotografen-freundlich. Bei diesen atemberaubenden Flugmanövern wird mir vom Zuschauen fast schwindlig. Ich bin froh, dass wir nur ein Teleobjektiv dabei haben und ich das Fotografieren Manfred überlassen kann.
Manfred ist vermutlich froh, dass die Show mit nur vier Vogelarten nach einer knappen halben Stunde vorbei ist. Ein weiterer gestresster Fotograf meint: „They should present falcons for posing". Ich stimme zu und sage nicht, dass das in Deutschland tatsächlich gemacht wird, nur 70 km (43,5 Meilen) von unserer Heimatstadt entfernt.
Wir finden es trotzdem beeindruckend, wenn die Raubvögel über die Köpfe der Zuschauer schweben und in Sichtweite auf Kakteen landen, auf denen die Falkner Futter ausgelegt haben. Und wir überlegen ernsthaft, im Sommer wieder zur Raubvogel-Show nach Riedenburg zu fahren.
Puma
Natürlich besichtigen wir nach der Raubvogel-Flugschau noch das Tierfreigehege. Viele Tierarten haben wir schon in der Natur angetroffen. Weißwedelhirsche haben wir auch in diesem Urlaub schon oft neben der Straße gesehen, u. a. im Zion NP, im Chiricahua National Monument in Südarizona und am Grand Canyon.
Präriehund-Städte haben wir bisher nur im Nordwesten der USA gesehen. Im Mai 2012 steht ein einzelner Präriehund neben der Straße, als wir in den Great Basin Nationalpark im Norden Nevadas fahren.  

Der Schwarzbär ist nicht zu sehen. Dafür ist der Puma heute wach. Der hat bei unserem ersten Besuch vor vielen Jahren geschlafen. Das dürfte heute schwer fallen. Zahlreiche Kinder lassen ihrer Begeisterung vollen Lauf und rufen ständig: „Mountain Lion! Mountain Lion!" Der Puma reagiert mit stoischer Gelassenheit und verharrt ruhig an seinem schattigen Plätzchen am anderen Ende des Geheges.

Auf dem Rückweg schauen wir noch kurz bei den Reptilien vorbei, wo wir u. a. zahlreiche Klapperschlangen-Arten bewundern können. Welche wir schon in Natura gesehen haben, können wir nicht sagen. Ein Gilamonster gibt es hier leider nicht. Aber wir planen eh noch einen Besuch in Arizonas größter Ausstellung giftiger Reptilien in der Goldfield Ghost Town.
Zurück zum Seiteninhalt