Kartchner Caverns –
Auch ohne Kamera ein einzigartiges Erlebnis
Auch ohne Kamera ein einzigartiges Erlebnis
Tropfsteinhöhlen haben uns schon immer fasziniert. Deshalb fahren wir immer wieder gerne zu den Lehman Caves im Great Basin Nationalpark im Norden Nevadas oder ins Schulerloch im Altmühltal in unserer bayerischen Heimat, wo auch Konzerte abgehalten werden. Den krönenden Abschluss der Führungen bildet dort eine grandiose Lightshow mit Musik.
Die Kartchner Caverns in der Nähe von Tucson, Arizona stehen lange nicht auf unserer Liste, weil in den Höhlen keine Kameras erlaubt sind. Ohne perfektes Ausleuchten wäre das Fotografieren und Filmen in den großen Höhlen ohnehin nicht möglich. Im November 2014 sehen wir es positiv: Ohne Kamera können wir die Tour durch diese hoch spektakulären Tropfsteinhöhlen viel entspannter genießen.
Kalte Außentemperaturen – warme Höhlen
In den Kartchner Kaverns ist das ganze Jahr über 22° C (71,6° F) warm. Draußen ist es am 23.11.2014 um 10 Uhr kalt und windig. Wir sind froh, als der Guide seine einleitenden Erklärungen beendet hat und wir mit einer kleinen Bahn zum Höhleneingang gebracht werden.
Die Entdecker haben sich ihren Weg durch einen engen Spalt gebahnt. Wir dürfen durch ein großes Tour in die geheimnisvolle Unterwelt eintauchen. Nach der kalten frischen Luft schlägt uns modrige Schwüle entgegen und raubt uns fast den Atem. Später übernehmen das die spektakulären Formationen in der Höhle, die wir leider nur mit dem Herzen fotografieren können.
Informative Führung
Wir bekommen im Visitor Center eine deutsche Fassung der Höhlentour und eine kleine Taschenlampe, damit wir die Texte in der dunklen Höhle lesen können. Wir konzentrieren uns lieber auf die Ausführungen unseres Guides und natürlich auf die faszinierende Umgebung. Unser Guide stellt immer wieder Details mit dem Laserpointer heraus. Bei Bedarf werden auch einzelne Formationen vorübergehend stärker ausgeleuchtet.
Natürlich dürfen wir nichts berühren, da der Fettanteil der Haut das Wachstum der Stalaktiten und Stalagmiten beeinträchtigen würde. In 100.000 Jahren könnten einige Formationen zusammen gewachsen sein.
Im Mudpool sind dem Spuren wie von Skiern zu sehen. Sie stammen von den Entdeckern der Höhlen, die sich nur schlurfend fort bewegen konnten. Der Schlamm ist so tief und weich, dass es beim Anheben der Füße den Schuh weg schleudern würde. Der Trail wird auch für Reparaturen an der Beleuchtungstechnik genutzt.
Wir halten kurz inne und verharren in Stille und können tatsächlich den Herzschlag der Höhle vernehmen. Das leise Knacken und Tropfen ist fast ein wenig unheimlich.
Grandioses Finale einer spektakulären Höhlenführung
Der krönende Abschluss der Führung erwartet uns im sog. Thronsaal. Wir nehmen auf Sitzbänken Platz. Als das Licht angeht, fällt der Blick auf eine einzigartige Formation, den 18 m (58 ft.) hohen „Thron des Kubla Khan". Anschließend werden zur Musik von Adiemus immer wieder andere Formationen ausgeleuchtet. Diese einzigartige Präsentation ist absolut beeindruckend und schlicht umwerfend.
Ein Besuch der Kartchner Caverns ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis, obwohl – oder vielleicht gerade weil - man sie nur mit dem Herzen fotografieren kann.