Monument Valley 2010 - Dia-Faszination-Natur-USA

Elisabeth mit Laptop am Grand Canyon
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Monument Valley - Eine stürmische Herausforderung für Autofahrer und Fotografen
Nachdem ein massiver Wettersturz die geplante Wanderung in der Einsamkeit der Bisti Wilderness vereitelt hat, fahren wir früher als geplant vom untouristischen New Mexico in den Bundesstaat mit den meisten Nationalparks, nach Utah. Unterwegs fängt es leicht zu tröpfeln an.

Gegen Abend lichten sich die dichten Quellwolken und die Sonne zeigt sich wieder. Perfekt. Die Abendstunden sind sowieso die ideale Zeit zum Fotografieren. Und so brechen wir von Mexican Hat - dem 100-Seelen-Ort mit der Handvoll Motels ab 105 $ plus Tax und dem Namen gebenden Sombrero-Felsen - ins nahe gelegene Monument Valley auf.

Room with a View auf eines der berühmtesten Naturwunder im Südwesten

Nach mehreren Tagen in einem Bundesstaat, in den sich kaum Touristen verirren, verpasst uns der Massentourismus in einem der absoluten Pflichtprogramm-Parks des Südwestens erst  mal einen mittelprächtigen Kulturschock. Auto-Schlangen am Eingangshäuschen, volle Parkplätze, zig Reisebusse - und das View Hotel. Das kennen wir bisher nur aus dem Internet. In Natura sieht es noch viel beeindruckender aus (genau wie die Felsformationen, wegen denen wir hier sind). Die konnten wir früher schon von weitem sehen - und mehr als einmal von einem DER Traum-Campingplätze schlechthin genießen (Bild oben rechts).

Dass einer der Top-Camping-Locations einem Top-Hotel weichen musste, wissen wir aus dem Internet. Statt Tent with a View für 10 $ pro Nacht gibt es nun viele Rooms with a View für 240 $ pro Nacht. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet ist das definitiv die richtige Entscheidung. Das Hotel schafft viele Arbeitsplätze, die dringend benötigt werden - und es bringt Einnahmen, die ebenfalls benötigt werden. Wir haben volles Verständnis. Aber als Natur- und Campingfreunden blutet uns das Herz.

Souvenirshop und Café mit Ausblick

Immerhin kommen wir noch zu unserem ehemaligen Campingplatz-Aussichtspunkt auf die weltberühmten Mittens - durch den gut besuchten Souvenirshop. Auf der Sonnenterrasse des angeschlossenen Cafés dürfen wir den spektakulären Anblick genießen, ohne etwas zu bestellen. Wir quälen uns wieder durch die Menschenmassen im Souvenirshop. Langsam wird uns wieder klar, warum es uns so sehr in weniger bekannte und weniger besuchte Gebiete zieht. Das Monument Valley gehört trotzdem immer wieder zu den Highlights unserer Reisen.

Fahrt durchs Monument Valley - Eine stürmische Herausforderung für Autofahrer und Fotografen
Deshalb stürzen wir uns auch ins Verkehrsgetümmel auf der die viel befahrenen Panoramastraße. Die ist für Fahrzeuge mit niedriger Bodenfreiheit und größere Wohnmobile gesperrt. Aus gutem Grund. Der viel befahrene Rundweg ist in schlechterem Zustand als so manche Piste in Gebieten, die in keiner Straßenkarte zu finden sind. Durchs Monument Valley fahren alle, die meisten vermutlich mit einem Mietfahrzeug. Genau genommen dürften wir hier gar nicht fahren. Unbefestigte Straßen sind auch mit einem gemieteten Allrad-Fahrzeug nicht erlaubt. Das wäre hier durchaus von Vorteil. Zumindest beruhigt der Gedanke, dass wir eines fahren (oder zu fahren glauben...).
Zum Glück ist Manfred ein guter und routinierter Fahrer, der solche Pisten als Herausforderung sieht. Außerdem ist das eine ganz gute Übung für die echten Allradstrecken, die wir noch planen, wie die Offroad-Tour im Canyonlands Nationalpark. Die grandiose Landschaft und die spektakulären Felsformationen um uns herum entschädigen sowieso für alles. Natürlich ist einiges los im Valley - wie gesagt ist am Abend der perfekte Zeitpunkt zum Fotografieren. Also konzentriert sich Manfred ganz aufs Fahren und überlässt das Fotografieren mir.
Das wird bei dem strammen Wind, der mal wieder bläst, zunehmend zur Herausforderung. Langsam kriege ich die Autotür kaum noch auf. Dafür geht sie beim Versuch, wieder einzusteigen, meistens wieder zu, bevor ich drin bin. Ganz zu schweigen von dem Sand, den ich sofort in Nase und Augen bekomme, sobald ich mich ins Freie wage.
Aber die Landschaft ist einfach zu spektakulär und die Fotomotive zu grandios - auch wenn wir schon so oft hier waren. Aber das ist halt schon ein paar Jahre her und da MUSS man (oder frau) einfach fotografieren - auch wenn sich da draußen langsam ein kleiner Sandsturm zusammen braut. Zwei Stunden und ca. 200 Fotos später fühle ich mich wie nach einem extrem stressigen Arbeitstag. Aber die Strapazen haben sich gelohnt. Jetzt wissen wir wieder, warum das Monument Valley so berühmt und so beliebt ist. Es ist einfach grandios und wir sind ganz sicher, dass wir wieder her kommen werden - egal, wie viel los ist ...
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