Zion - Wanderung Observation Point - Dia-Faszination-Natur-USA

Sonnenuntergang im Joshua Tree Nationalpark
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Zion - Stürmische Wanderung mit spektakulären Ausblicken

Der Zion NP gehört nicht nur für uns zum absoluten Pflichtprogramm im Südwesten der USA.
Außerdem liegt er verkehrstechnisch ausgesprochen günstig und nur 30 km (19 Meilen) vom Interstate 15
zwischen Las Vegas und Salt Lake City entfernt.
Und so grenzt es fast an ein Wunder, dass wir um 8:45 Uhr bei der Checkerboard Mesa ganz allein sind.
Das hatten wir noch nie. Dafür ist die Shuttle schon ziemlich voll.
Ab dem Visitor Center dürfen nur noch Lodge-Bewohner mit Berechtigungs-Schein im eigenen Auto durch
den Park fahren. Das ist auch gut so. Sonst würde hier dasselbe Verkehrschaos herrschen wie bei unserem
zweiten Besuch im Yosemite Nationalpark.
Als wir unsere Rucksäcke aus dem Auto holen, bläst der Wind enorme Sandmassen über den Parkplatz.
Der Wetterbericht hat Böen bis zu 60 mph angekündigt (ca. 95 km/h).

Steil, stürmisch und spektakulär

Der wind ist nicht unbedingt optimal für eine lange und steile Tour mit einigen recht luftigen Passagen.
Wir brechen trotzdem um 9:45 Uhr zum Observation Point auf.
2010 haben wir diese hoch spektakuläre Wanderung mit 4 Meilen (ca. 6,5 km) und 650 m Höhenunterschied (2.130 ft)
in 4,5 Stunden geschafft. Heute sind wir nicht gerade in Top-Form.
Manfred meint schon bald, wenn wir es nicht schaffen, drehen wir einfach um.
Irgendwie stecken uns unsere Offroad-Abenteuer immer noch ein wenig in den Knochen.         
Ein Ruhetag reicht da einfach nicht - vor allem wenn man bis 19 Uhr am Reisebericht schreibt.

Die Wanderung ist wieder sehr abwechslungsreich und die Umgebung hoch spektakulär.
Das haut uns wieder total um - auch wenn wir schon mal da waren.
Der Weg ist interessanter als der Aufstieg zu Angel's Landing - auch technisch.
Es bieten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke - mit den unterschiedlichsten Farben und Formen.
Normalerweise sollte das alle Anstrengungen wettmachen. Heute klappt das nicht so ganz.
Ich lasse Manfred erst mal allein fotografieren. Dann müssen wir hinterher nicht so viel aussortieren …
Am Anfang liegt eh noch fast alles im Schatten. Das macht sich nicht so gut auf den Fotos.
Dafür sind die Temperaturen noch recht angenehm mit ca. 23 ° C (73,4 ° F).
Das bleibt natürlich nicht lange und das Thermometer klettert schon bald auf über 31 ° C (87,8 ° F).

Zu der Sonne, die sich auf den Fotos ganz gut macht, kommt immer mehr Wind - incl. der ankündigten stürmischen Böen.
Und das macht sich gar nicht gut - vor allem wenn er uns ständig Sand in die Augen bläst.
An einem besonders spektakulären Aussichtspunkt kommen extreme Windböen auf.
Ich ziehe mir den Hut so weit wie möglich ins Gesicht und bekomme trotzdem Sand in die Augen.
Langsam wird es echt krass. Mich weht es fast wieder einen Meter zurück.
Besser als einen Meter vor. Da geht es nämlich ziemlich steil runter - und auch ziemlich weit.
Das reicht. Wir drehen um.
Der Ausblick am Observation Point ist echt atemberaubend.
Aber wir haben schwere Zweifel, ob es sinnvoll ist, zum Fotografieren so weit vor zu gehen wie Manfred 2010.
Ich würde mir das definitiv nicht mehr trauen und Manfred hängt auch am Leben.
Das Wandern macht bei dem Wind in diesem Gelände auch nicht mehr wirklich Spaß.
Und wie gesagt - wir sind heute eh nicht besonders gut in Form.
Wir würden mindestens noch eine Stunde bis zum Observation Point brauchen -
und müssten diese Strecke natürlich auch wieder zurück gehen.
Also machen wir uns um 11:40 Uhr auf den Rückweg - immer schön am Felsen lang -
möglichst weit weg vom Abgrund neben dem Wanderweg.

Im richtigen Moment am richtigen Ort

Und wir sind prompt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.
Eine Frau fotografiert gerade ein Hörnchen, das sich in den nächsten Busch flüchtet.
Ihr Mann steht einige Meter hinter ihr und schaut amüsiert zu.
Das macht mein Mann dann auch, als ich mit der Kamera auf unseren tierischen Freund los gehe.
Leider habe ich gerade kein Tele dabei.
Aber das beste Foto macht sowieso Manfred (Bild links). Da sind sich die Herren der Schöpfung einig.
Die beiden kommen aus Deutschland und fragen, ob sich der Ausblick lohnt.
Tut er. Aber sie sollten bei dem Wind am Aussichtspunkt nicht zu weit vor gehen.
Das hatten sie eh nicht vor.

Es geht nichts über die richtige Ausrüstung

Die Frau fragt noch, ob es da oben was zu essen gibt.
Da müssen wir unsere Landsleute leider enttäuschen.
In den USA ist das Wandern nicht so komfortabel wie in unserer bayerischen Heimat und den alpinen Nachbarländern.
Auf vielen europäischen Bergen bieten bewirtete Hütten dem Wanderer alles, was das Herz begehrt:
Von kühlen Getränken bis zur deftigen Brotzeit oder einem Schokoriegel als Wegzehrung für den Rückweg.
Im Wilden Amerika ist jeder auf sich selbst gestellt.
Wenigstens haben die beiden genug zu trinken dabei. Das ist am wichtigsten.
Das können wir von den meisten Wanderern, die uns auf dem Rückweg entgegen kommen, nicht behaupten.
Viele haben fast gar nichts dabei - vermutlich auch keine Erste-Hilfe-Ausrüstung.
Die braucht Manfred heute mal wieder. Genau wie 2010 bekommt er auch diesmal eine Blase am Fuß.
Mit Compeed kein Problem. Da ist der Fuß sofort wieder wie neu und es kann weiter gehen.
Und weil wir eh gerade stehen bleiben müssen, gönnen wir uns gleich noch eine kleine Stärkung.
Dann wird auch mein Rucksack etwas leichter, wenn das Obst raus ist.

Der Weg ist das Ziel

Kurz nach 13 Uhr sind wir wieder an der Shuttle-Haltestelle.
Die 3,5 Stunden im steilen Gelände reichen für heute.
Aber es war trotzdem eine tolle Tour, auch wenn wir es nicht bis zum Observation Point geschafft haben.
Aber wie so oft ist auch im Zion der Weg das Ziel.

Der Zion gehört einfach zum Pflichtprogramm

Als wir zum Auto zurück kommen, sind sämtliche Parkplätze am Visitor Center belegt.
Entsprechend viel ist natürlich auch auf der Straße los.
Und so filmt unsere Go Pro - Kamera auf der Motorhaube neben der grandiosen Landschaft auch unzählige Autos.
Der Zion Nationalpark gehört einfach zum Pflichtprogramm - nicht nur wegen der günstigen Lage,
sondern weil er einzigartig ist - auch unter den vielen spektakulären Naturwundern im Südwesten der USA.

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